14.04.2022

Interview: Wie Laufmaus es zum Maschmeyer-Deal bei DHLD geschafft haben

Martin Rutemöller Laufmaus

Die Show "Die Höhle der Löwen" kann ein echtes Sprungbrett für Startups sein. Wie man es in die Primetime bei VOX schafft und warum man auch nach einem Deal mit Maschmayer noch Power braucht, verrät uns Martin Rutemöller, Gründer von LAUFMAUS, im Interview.

Mit der Laufmaus habt ihr ein vollkommen neues Produkt geschaffen und seid damit zu „Die Höhle der Löwen“ gegangen. Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Das ist in der Tat so. Allerdings wurde uns die Entscheidung zur „Die Höhle der Löwen“ zu gehen, quasi abgenommen, da der Sender bei uns angerufen hat. Sie suchen wohl auch immer proaktiv nach interessanten Produkten und sind so bei uns gelandet. Allerdings mussten wir trotzdem den ganz normalen Bewerbungsprozess durchmachen. Wir hatten also nur emotionalen Rückenwind. Am Ende haben wir uns gegen ca. 1.000 Unternehmen durchgesetzt, die sich pro Staffel wohl um das Podest bewerben.

Welche Beweggründe gab es, sich in der Sendung „Die Höhle der Löwen“ zu präsentieren (Wie kam es zu dem Auftritt in der Show)?

Wir haben natürlich auch vor dem Anruf des Senders darüber gesprochen, ob DHDL nicht ein interessantes Format für uns wäre. Ich war im Team derjenige, der eher skeptisch war. „Privatfernsehen“ kann doch nichts sein.  Nach dem Anruf habe ich mich allerdings mit ein paar Unternehmen, die dort schon ausgestrahlt wurden, unterhalten und wurde eines Besseren belehrt. Im Gegensatz zu meiner Annahme, dass das Fake ist, konnten mir alle Teilnehmer berichten, dass es alles genau so ist, wie im Fernsehen rüberkommt. Alles sehr seriös.

Da DHDL bis zu 3 Mio. Zuschauer hat, war dies natürlich eine tolle Plattform, auf ein neues Produkt aufmerksam zu machen. Wo sonst hat man bis zu 20 Minuten Zeit, ein Millionenpublikum über die Vorzüge eines Produktes zu informieren. Was, sofern das Produkt nicht bei den Löwen ankommt, aber auch ins Gegenteil schlagen kann. Das ist das große Risiko, was man mit der Teilnehme eingeht. Aber als Unternehmer liebt man ja bekanntlich Risiken.

Sie hatten die Wahl zwischen dem Duo aus Carsten Maschmeyer und Nils Glagau und Georg Kofler. Warum haben Sie sich für die ersten beiden entschieden?

Das war in der Tat eine schwierige Entscheidung. Wir hatten im Vorfeld alles besprochen, wie wir bei welcher Situation reagieren. Dass wir aber die Auswahl gleich zwischen drei Löwen hatten, das hatten wir nicht auf dem Schirm. Wir haben uns dann für das Löwenduo entschieden, weil wir lieber die doppelte Löwenpower wollten. Und bei Carsten Maschmeyer und Nils Glagau wussten wir, dass der eine besser aufgestellt ist im Bereich Sales und der andere eine gute Expertise im Bereich Sport und Gesundheit hat. Für uns also eine Traumkonstellation.

In der Sendung wird sich dann auf eine Summe für einen Anteil an eurem Unternehmen geeinigt. Wie läuft nach solch einem Deal bei DHDL der weitere Austausch mit den Investoren ab?

Vor der Kamera einigt man sich ja schon mündlich. Dadurch das die Kameras mitlaufen, ist ja alles dokumentiert. Im Anschluss beginnt dann ein sehr umfangreicher Due Diligence Prozess. Also eine sorgfältige Analyse und Bewertung des Unternehmens. Die Löwen müssen natürlich überprüfen, ob das, was man vor der Kamera gesagt hat, auch der Wahrheit entspricht. In dieser Phase scheitern ca. 30% der Deals weil Wahrheit und Dichtung zu weit auseinander lagen. Ist der Due Diligence Prozess abgeschlossen, kommt es zur Vertragsunterzeichnung und die Löwen werden Mitgesellschafter.

»Als Sportler kennt man kein Aufgeben, egal wie lang der Weg ist. «

Martin Rutemöller

Wie ging es nach der Sendung weiter, gab es spürbare Veränderungen in eurem Unternehmen?

Wir hatten ja das große Glück, dass wir nicht nur drei Löwen zur Auswahl hatten, sondern der ganze Auftritt sehr positiv für uns abgelaufen ist. Das merkte man mit der Ausstrahlung auch an den Verkaufszahlen. Wir hatten uns zwar schon die Lager sehr voll gelegt, aber auch die positive Annahme wurde übertroffen. Wir wurden förmlich überrannt.

Inwieweit hat sich seitdem die Rückmeldung der Presse auf euch und euer Unternehmen verändert?

Mit der Bekanntgabe des Auftrittes und der Ausstrahlung gab es natürlich ein Presseecho, was aber auch irgendwann wieder abebbt. Vor allem Richtung Herbst – die Ausstrahlung war ja im September – da dann bei den Medienvertretern das Thema Laufen nicht mehr ganz im Fokus steht. Das Medieninteresse nimmt gerade wieder zu. Das hat zum einen den Grund, dass die Laufsaison wieder losgeht und zum anderen, dass wir jetzt mit der ersten Studie zur LAUFMAUS auch wissenschaftlich beweisen können, dass der Nutzer mit LAUFMAUS besser und gesünder läuft, was quasi eine kleine Sensation bedeutet. Gemeinsam mit BETTERTRUST wollen wir unser gesamtes kommunikatives Potential nun ausnutzen.

Bei namenhaften Investoren-Einstiegen kann sich die mediale Aufmerksamkeit schnell auf diese fokussieren. Wie habt ihr es geschafft, dass die Berichterstattung weiter um euch geht?

Wir haben zwar namhafte Investoren an Bord und vor allem den bekanntesten mit Carsten Maschmeyer, aber eigentlich hat sich nie viel um die Personen gedreht. Das Interesse lag in der Tat immer mehr auf unsere eigene Gründergeschichte, in der ja viele kleine spannende Geschichten stecken und natürlich um die Einzigartigkeit dieses neuen Laufproduktes.

Wie bewertet ihr im Rückblick die Erfahrungen aus der Show, sowohl persönlich für euch, aber auch für euer Produkt?

So eine Erlebnis wie mit der Ausstrahlung bekommt man nicht alle Tage. Deshalb ist die Teilnehme und alles, was danach gekommen ist, natürlich ein absolutes Highlight für jeden von uns. Für die LAUFMAUS war es sicherlich der Durchbruch, den wir bestimmt auch ohne die Ausstrahlung und die Löwenpower geschafft hätten, aber nicht in der Geschwindigkeit. Viel Unternehmen, die scheitern, tun dies ja nicht unbedingt, weil das Produkt schlecht ist, sondern weil den Gründern das Geld oder die Power ausgeht. Das war bei uns zum Glück nicht der Fall. Natürlich auch, weil wir alle selber Sportler sind. Und als Sportler kennt man kein Aufgeben, egal wie lang der Weg ist.